Kälte, Sturm, intensive Strahlung oder Dauerdunkel unter Schnee - wer kann unter solchen Bedingungen leben? Pflanzen und Tiere haben erstaunliche Strategien entwickelt, um im Hochgebirge zu überleben.

Gletscherhahnenfuß und Alpenglöckchen sind unter dem Schnee gut geschützt. Ihre Blütezeit beginnt, wenn der Schnee soweit abgeschmolzen ist, dass die Sonnenstrahlen zum Boden gelangen. Nur so kann der Gletscherhahnenfuß in einer höheren Lage leben als jede andere Blütenpflanze. Er ist mit 4.275 m Höhenrekordhalter in den Alpen. Die lilafarbenen Blüten des Alpenglöckchens zeigen sich bereits während der Schneeschmelze. Durch ihre auffallend leuchtende Blütenfarbe lockt die Mehlprimel vermehrt bestäubende Insekten an. Die Silberwurz bildet wurzelnde Decken auf dem Schutt.

Das Murmeltier legt im Spätsommer einen Heuvorrat an und fällt dann für sechs bis sieben Monate in einen Winterschlaf. Sein Energiebedarf wird über das Fett gedeckt, das reichlich angefressen wurde. Der Alpensteinbock zählt zu den vorzüglichsten Kletterern unter den Alpentieren und kann meterweit springen. Auch die Kletterkünste der Gämsen sind kaum zu überbieten. Sie können ihre scharfkantigen Hufe spreizen und finden so auf den Felsen zusätzlichen Halt.