Im Jahre 2000 wurden im gesamten Nationalparkgebiet 3.600 landwirtschaftliche Betriebe gezählt, die auf kleinstrukturierten Flächen arbeiten, wie es für Berggebiete üblich ist. Der Großteil betreibt Viehzucht. In Südtirol werden die Almwiesen in den Bergen traditionell als Weiden für Kühe, Schafe und Ziegen genutzt. Ackerflächen nehmen in der Höhe nur einen geringen Anteil ein, meist sind es kleinere Gärten, einige wenige bauen weiter im Tal Kartoffeln und Korn an, wobei im Vinschgau wieder vermehrt auf Getreide und Buchweizen gesetzt wird. In den günstigeren Lagen werden auch Beeren- und Steinobst, Salat und Berggemüse kultiviert. Auf den Almen werden dagegen hochqualitative Milchprodukte wie Butter und Almkäse erzeugt, darunter der prämierte Burgeiser Halbfett-Käse oder der Südtiroler Speck g.g.A., oder Grana Trentino. Die Berglandwirtschaft im Nationalparkgebiet trägt maßgeblich dazu bei, die Artenvielfalt auf den Weiden und die traditionelle Kulturlandschaft zu erhalten. So bleiben die althergebrachten Berufe neben den neuen bestehen und sind bedeuten zugleich eine traditionelle Landschaftspflege. So vermindert etwa die natürliche Aufforstung im Rahmen gezielter Weidehaltung das Risiko von Erdrutschen oder Lawinen im Winter.